21. Juni 2022
Das Gewerbegebiet an der Industriestraße in Veldhausen ist in den vergangenen Monaten weiter gewachsen: Nördlich der Bahnlinie zwischen Neuenhaus und Veldhausen wurden sechs Hektar Fläche mit einer geplanten Aufteilung in 14 Grundstücke erschlossen. Es trägt daher den Namen „Veldhausen-Nord“. Am Donnerstag trafen sich Vertreter der beteiligten Baufirmen, der GEG Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Neuenhaus und der Bentheimer Eisenbahn vor Ort, um die fertige Erschließung in Augenschein zu nehmen.
Von Sascha Vennemann
Veldhausen Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken – vor allem von bereits ansässigen Unternehmen – sei stets hoch, berichtet der Neuenhauser Stadtdirektor Günter Oldekamp, der zusammen mit Jens Wolters auch Geschäftsführer der GEG Neuenhaus ist. Bereits zu Beginn der Erschließungsarbeiten habe sich eine vollständige Belegung in kurzer Zeit abgezeichnet, sodass aktuell nicht allen Interessenten ein Grundstück angeboten werden könne. Priorität bei der Vergabe hätten neben der Art des Gewerbes auch die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Teure archäologische Untersuchungen
Erschlossen wird der erweiterte Teil des Gewerbegebiets über eine neue, rund 500 Meter lange Straße, die in einem Wendehammer endet. Da diese von der Industriestraße abgeht und damit über die Gleise führt, über die künftig auch die Regiopa-Züge nach Veldhausen rollen, wurde hier ein neuer beschrankter Bahnübergang von der Bentheimer Eisenbahn (BE) geschaffen. „Dadurch konnten drei bislang unbeschrankte Bahnübergänge in unmittelbarer Nähe geschlossen und die Verkehrssicherheit sowohl für die Bahn als auch für die übrigen Verkehrsteilnehmer erhöht werden“, sagt BE-Vorstand Joachim Berends. Die unmittelbare Nähe zum Gleis sei zudem ein zukunftsträchtiger Standortvorteil für Veldhausen.
Neun Monate Bauzeit hat die Erschließung der Erweiterung „Veldhausen-Nord“ in Anspruch genommen. Der Baubeginn hatte sich vor allem durch archäologische Untersuchungen verzögert: Bei Voruntersuchungen im Jahr 2018 wurden mehr als 300 Verdachtsbefunde aus unterschiedlichen Zeitperioden, darunter der Urgeschichte und dem Mittelalter festgestellt. Die anschließenden Ausgrabungen erfolgten bis Mitte 2020 und verursachten enorme Kosten: „Rund eine halbe Million Euro mussten wir dafür in die Hand nehmen“, berichtet Wolters.
Erweiterung der Erweiterung geplant
Weitere Kosten in Höhe von 320.000 Euro entstanden im Rahmen naturschutzrechtlicher Ausgleichsmaßnahmen. Für den Straßenbau und die Verlegung der Ver- und Entsorgungsleitungen mussten rund 980.000 Euro gezahlt werden, von denen der Landkreis Grafschaft Bentheim im Rahmen seines Programms zur Förderung wirtschaftsnaher Infrastrukturmaßnahmen 25 Prozent fördert. Dennoch müssen die Unternehmen, die sich im neuen Teil des Gebiets ansiedeln wollen, etwas tiefer in die Taschen greifen: Mit rund 25 Euro pro Quadratmeter müsse man rechnen, verrät Wolters.
Und auch weitere Gewerbeflächen hat die GEG Neuenhaus bereits im Blick: In Kürze sollen drei weitere Hektar erworben und erschlossen werden, die direkt an das nun fertige Gebiet anschließen, erklärt Wolters. Dann könne man auch solchen Unternehmen Grundstück anbieten, die vorerst leer ausgegangen seien.