01. November 2019
Mindestens zehn Sozialwohnungen sollen im Neubaugebiet „Brömmels Kamp“ in Neuenhaus entstehen. Die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Neuenhaus (GEG) hat vier Grundstücke für Mehrfamilienhäuser an zwei Investoren verkauft.
Von David Hausfeld
Neuenhaus Auf zwei benachbarten Grundstücken will die Nordhorner Firma GMP Projekte Mehrfamilienhäuser mit 12 Wohneinheiten – davon sechs Sozialwohnungen – errichten. Drei Baukörper statt einem „einzelnen Klotz“ sollen auf den beiden benachbarten 1024 und 1027 Quadratmeter großen Grundstücken entstehen, erläuterte GMP-Geschäftsführer David Korte unmittelbar nach der Vertragsunterzeichnung mit Vertretern der GEG sowie der Stadt Neuenhaus. Die Gebäude werden mit jeweils vier Wohnungen in Größen von 50, 60, 68 und 75 Quadratmetern Wohnfläche gebaut. Sie sind für Ein- und Zweipersonenhaushalte sowie Familien mit bis zu drei Personen vorgesehen, erläuterte Korte.
Sechs Wohnungen werden laut Korte durch Mittel der sozialen Wohnraumförderung des Landes Niedersachsen unterstützt und bleiben Personen mit einem Wohnberechtigungsschein vorbehalten. Weitere Unterschiede zu den übrigen Wohneinheiten gebe es davon abgesehen aber nicht. „Die Bauqualität bleibt die gleiche“, betonte Korte.
Mit dem sozialen Wohnraum erfüllt GMP Projekte eine vertragliche Vorgabe der GEG. Die veräußerte die Grundstücke zu einem ermäßigten Kaufpreis unter der Maßgabe, dass die Hälfte der künftigen Wohnungen als preisgebundene Sozialwohnungen zur Verfügung stehen. Für 79,50 Euro statt 94,50 Euro pro Quadratmeter erhält das Nordhorner Immobilien-Unternehmen die Flächen, sagte GEG-Geschäftsführer Jens Wolters. Der Baubeginn ist laut GEG-Angaben für Anfang 2020, die Fertigstellung für Ende 2020 geplant.
„Neuenhaus stagniert nicht, Neuenhaus wächst“, sagte Günter Oldekamp. Stadtdirektor von Neuenhaus und GEG-Geschäftsführer. Das „Wohnraumversorgungskonzept“ des Landkreises Grafschaft Bentheim habe bereits 2017 vorausgesagt, dass der Anteil preisgebundener Wohnungen in der Stadt in den kommenden Jahren abnehmen wird. „Bezahlbarer und trotzdem gut ausgestatteter Wohnraum wird knapper“, sagte Oldekamp.
Nach Aussage des Stadtdirektors setzen Gremien von Stadt und GEG bewusst auf eine Durchmischung von preisgebundenem und frei vermietbarem Wohnraum in Neuenhaus. Niemand solle erkennen, wo sozialer Wohnraum beginnt oder aufhört. „Wir freuen uns, dass die GEG auf uns zugekommen ist“, sagte Korte und gab sich von dem Konzept überzeugt: „Mit ihrem bunten Mix aus verschiedenen Wohnformen ist die Stadt Neuenhaus auf dem richtigen Weg.“
Das Nordhorner Unternehmen ist nicht der einzige Investor, der Sozialwohnungen in dem Neubaugebiet plant. Laut Michael Kramer, stellvertretender Stadtdirektor, wurden bereits zwei Grundstücke an einen zweiten, nicht näher benannten Interessenten veräußert. Der plane acht Wohnungen, von denen wiederum vier Einheiten als sozialer Wohnraum vorgesehen sind. Weitere Details wollte Kramer nicht nennen.
Das rund sechs Hektar große Neubaugebiet „Brömmels Kamp“ ist als Erweiterungsfläche zu einem bereits bestehenden Siedlungsgebiet entlang der Nordhorner Straße angelegt. Die Fläche teilt sich in 44 Grundstücke für Einzel- und Doppelhäuser sowie die frisch verkauften vier Grundstücke für Mehrfamilienhäuser. Laut Kramer kann aktuell nur noch einer der insgesamt 48 Bauplätze erworben werden.
Die GEG Neuenhaus ist eine kommunale Tochter der Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim (GGB), deren alleiniger Gesellschafter der Landkreis ist.