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Hoffen, dass nach der Geruchsüberprüfung aus diesem Kartoffelacker in Neugnadefeld ein Neubaugebiet entstehen kann: (von links) Herbert Strauss (1. stellvertretender Bürgermeister Gemeinde Ringe), Albert Stegeman (Bürgermeister Gemeinde Ringe), Anke Hessler (Firma Fides Immissionsschutz & Umweltgutachter) und Jens Wolters (Geschäftsführer Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim). Foto: Vennemann
Hoffen, dass nach der Geruchsüberprüfung aus diesem Kartoffelacker in Neugnadefeld ein Neubaugebiet entstehen kann: (von links) Herbert Strauss (1. stellvertretender Bürgermeister Gemeinde Ringe), Albert Stegeman (Bürgermeister Gemeinde Ringe), Anke Hessler (Firma Fides Immissionsschutz & Umweltgutachter) und Jens Wolters (Geschäftsführer Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim). Foto: Vennemann

04. Juli 2022

Geschulte Nasen überprüfen Neugnadenfelder Neubaugebiet - Grafschafter Nachrichten vom 29.06.2022

In Neugnadenfeld wird es ab Ende kommender Woche für rund ein halbes Jahr zu einem ungewöhnlichen Anblick kommen: Dort werden insgesamt 52 Mal zu jeder Tages- und Nachtzeit verschiedene Geruchsprüfer in einem festgelegten Muster über einen Acker laufen und die Nase ganz genau in den Wind halten. Ihr Auftrag: Erschnuppern, ob und wenn ja, wie stark landwirtschaftliche Gerüche wahrzunehmen sind.

Von Sascha Vennemann

Ringe-Neugnadenfeld Was etwas seltsam klingt, hat einen baurechtlichen und einen wissenschaftlichen Hintergrund. Seit Sommer 2021 laufen in dem Ortsteil der Gemeinde Ringe die Vorbereitungen für ein Neubaugebiet mit Platz für etwa 15 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser an der Emslandstraße. Das Problem: Die heute noch landwirtschaftlich genutzte Fläche befindet sich im Zentrum eines Dreiecks von drei landwirtschaftlichen Betrieben – zwei Hähnchenställen und einem Rinderstall. Die von dort ausgehenden Geruchsemissionen machen es nach theoretischen Modellberechnungen nicht möglich, dort neue Wohnhäuser zu bauen. In der Praxis sieht das allerdings manchmal anders aus.

Keine andere Fläche verfügbar

Die ermittelten Werte der theoretischen Geruchsbelastung an dieser Stelle haben dann nicht nur die Gemeinde Ringe, sondern auch die Grundstücks- und Entwicklungsgesellschaft Landkreis Grafschaft Bentheim (GGB) überrascht, in deren Besitz die Fläche ist und die sie als Baugrund vorbereiten und veräußern möchte. „Die Nachbarn haben uns nur von ganz wenigen Gelegenheiten und Tagen im Jahr erzählt, an denen man etwas riecht“, erzählt Albert Stegeman, ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Ringe. „Normalerweise hätten wir uns nach so einem Prüfungsergebnis nach anderen Flächen umgesehen“, gibt Jens Wolters, Geschäftsführer der GGB, zu. „Aber in Neugnadenfeld gibt es schlicht keine anderen. Und die theoretischen Zahlen, die sich nicht zu weit über dem erlaubten Wert bewegten, gaben Anlass dazu, sie durch eine Überprüfung in der Praxis zu korrigieren.“

Genau das geschieht nun in Neugnadenfeld. Die theoretische Prüfung umfasst nur Lage und Tieranzahl in den Betrieben. Durch eine sogenannte „Rasterbegehung“ wird nun von insgesamt zehn Geruchsprüfern – deren Nasen tatsächlich regelmäßig eine sensorische Empfindlichkeit nachweisen können müssen – über einen Zeitraum von einem halben Jahr erschnuppert, wann und wo es auf dem Gelände nach Tierstall riecht. Sie gehen dabei nach einer Bewertungsmatrix vor, die nach gesetzlichen Vorgaben die Gerüche von Hähnchenmastbetrieben stärker gewichtet als solche von Schweine- oder Rinderhaltungsbetrieben. Das kosten- und zeitaufwendige und personalintensive Verfahren wird nach Angaben Wolters erstmalig in der Grafschaft angewendet. Anke Hessler von der Firma Fides Immissionsschutz & Umweltgutachter in Lingen ist mit dem Projekt betraut worden und erläutert das Verfahren anhand eines Rasterplans und eines Protokollbogens, den die Testriecher ausfüllen müssen.

Gute Nasen gefragt

„Mit einbezogen werden auch die Windrichtung, Bewölkung, der Niederschlag und andere Gerüche, die man wahrnehmen kann“, sagt die Diplom-Ingenieurin. Anhand des Rasters werden Punkte im Gelände innerhalb von zehn Minuten abgeschritten, es wird jeweils zehn Sekunden lang gerochen und die Eindrücke werden genau protokolliert. „Das sieht für Nicht-Eingeweihte etwas seltsam aus“, gibt Wolters zu. „Und da das auch nachts passieren wird gehen wir damit nun frühzeitig an die Öffentlichkeit, damit sich Anwohner nicht erschrecken.“ Die Mitarbeiter führen auch jeweils ein Schreiben der Firma mit, das sie ausweist und erklärt, was sie da tun, versichert Hessler. Eine Wetterstation, die in der Nähe installiert wird, sowie die genau nachprüfbaren Angaben in den Protokollen sollen dann die notwendigen und rechtlich sicheren Beweise dafür erbringen, dass das geplante Baugebiet in der Praxis tatsächlich unterhalb der erlaubten Belastung liegt.

Von Anfang Juli bis Ende Dezember gehen die Prüfer aufs Gelände, dann hoffen die GGB und die Gemeinde Sicherheit zu haben und die Bauflächen ab Frühjahr 2023 den wartenden Kunden anbieten zu können. Für rund die Hälfte der 15 Baugrundstücke gibt es bereits Interessenten, die dann voraussichtlich Ende 2023 mit dem Bauen der Häuser beginnen könnten.

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